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#bildungsstark

Arbeitsplatz Schule

Ganz schön bunt, was sich da mittlerweile an unseren schwäbischen Schulen tummelt. Als wenn die Heterogenität in der Schülerschaft nicht schon herausfordernd genug wäre, nimmt die Heterogenität derer, die an unseren Schulen unterrichten in rasantem Tempo zu.

HauswirtschafterInnen, Bierbrauer, Industriekauffrauen, Akademiker mit und ohne Studienabschluss jedweder Couleur, Tanzpädagoginnen, Schreinermeister und Tennislehrer, usw.,usw., usw. – kaum eine Berufsgruppe, die an unseren Grund- und vor allem auch Mittelschulen nicht vertreten ist, und alle sind sie im Herzen Lehrer.

Wir haben einige dieser Menschen gefragt, wie es ihnen geht, an ihrem neuen Arbeitsplatz, und erstaunlich positive Aussagen erhalten. Möglicherweise auch deshalb, weil sich die, die andere Erfahrungen gemacht haben, nicht zu Wort melden wollen.

Wir haben aber auch uns, als Interessensverband der schwäbischen Lehrer, gefragt, welche Auswirkungen eine solch vielfältige Mischung dauerhaft auf die Qualität schulischer Bildung hat, auf die besonderen Bedürfnisse vieler unserer Schüler, auf das Berufsverständnis unserer grundständig ausgebildeten Lehrkräfte, Förder- und Fachlehrkräfte, und nicht zuletzt auch auf die Motivation unserer Studierenden und Referendare.

Angesichts des Lehrermangels wird uns diese Situation noch viele Jahre begleiten. So stellt sich die Frage, bedeutet diese explosive Gemengelage beim Schulpersonal nur Belastung oder kann es auch Bereicherung für uns sein? Müssen wir das gemeinsame Arbeiten mit verschiedensten Berufsgruppen als notwendiges Übel hinnehmen oder können wir auch positiven Nutzen aus den vielfältigen Erfahrungen außerhalb unserer „Suppenschüssel“ ziehen?

„Im Herzen Lehrer“ mag für ein kurzes Gastspiel interessant für unsere Schüler und Schülerinnen sein, aber reicht es aus, sie in all ihren individuellen Bedürfnissen zu begleiten, zu fördern und zu fordern, damit sie am Ende ihrer Schulzeit alle Kompetenzen haben, um ihr Leben zu bewältigen? Für den Beobachter mag das spannend sein, für unsere SchülerInnen geht es um so viel mehr.

Bleiben wir zuversichtlich!
Patricia Laube, Redaktionsleitung #bildungsstark

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