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Bildungsgerechtigkeit und Erholung

Schwieriger Start in ein neues Jahr

Der BLLV Schwaben wünscht allen ein gutes neues Jahr - auch wenn es nicht so beginnt, wie wir es uns gewünscht hätten. Wir starten mit Distanzunterricht. Sicher eine gute Entscheidung für die Gesundheit der Kolleg*innen und Schüler*innen.

Jetzt gilt es wieder Distanzunterricht und Notbetreuung zu organisieren, was speziell an den Grundschulen eine große Herausforderung darstellt. Ohne zusätzliches Personal ist das nicht zu leisten. Distanzunterricht kommt nicht annähernd an die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern im lebendigen Austausch des Präsenzunterrichtes heran und erfordert ein enormes Maß an Vor-, Auf- und Nachbereitung. Vielfältige Arbeitsmittel, Medien und digitale Tools (nicht nur Mebis) müssen kombiniert und der Altersgruppe angemessen zum Einsatz gebracht werden. Zudem gilt es, Kindern ohne deutsche Muttersprache oder mit Förderbedarf individuell gerecht zu werden.

Auch Inklusion und Integration sind elementare Bausteine in der Schule und dürfen nicht kommentarlos zur Nebensache werden.

Das Streichen der Faschingsferien mit der Argumentation, dass so in dieser Woche die Möglichkeit besteht Schulaufgaben zu schreiben, ist zynisch. Bei der aktuellen Situation ist es sicherlich wichtig Bildungsgerechtigkeit mit der Notwendigkeit der Erholung und Regeneration für die Kinder und Lehrkräfte abzuwägen. Schüler und Lehrkräfte brauchen in dieser herausfordernden Zeit die Ferien. Vielmehr wäre jetzt der richtige Zeitpunkt neue Formen der Leistungsbewertung zu verwirklichen.

Die Politik ist gefordert nicht nur rein organisatorische Einschränkungen zu verkünden, sondern innovativ und vorausschauend Weichen für eine aktuelle Bildung zu stellen. Lernen gelingt im Präsenzunterricht – und auch im Distanzunterricht. Es braucht aber zeitgemäße Rahmenbedingungen für aktuelle Lernprozesse, die sich auch in Notengebung und Zeugnissen spiegeln.