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Schwäbischer KiTa-GS-Tag

Heterogenität: Herausforderung und Chance

Ziel des Fortbildungstags war es den Focus der ErzieherInnen und Lehrkräfte auf die Bereicherung durch Heterogenität zu lenken und den KollegInnen Methoden und Ideen an die Hand zu geben, wie sie in ihrem Arbeitsalltag weniger belastet überstehen.

Der diesjährige Schwäbische KiTa-GS-Tag wurde vom Kreisverband Augsburg Land an der Grundschule am Eichenwald in Neusäß ausgerichtet. Über 80 TeilnehmerInnen aus Grundschule und Kindertagesstätten kamen am Buß- und Bettag nach Neusäß, um sich Anregungen und Unterstützung zu holen.

Bezirksvorsitzende Gertrud Nigg-Klee legte gleich zu Beginn den Finger in die Wunde:  die riesige Aufgabe Kinder mit unterschiedlichsten Voraussetzungen zum Bildungserfolg zu führen, muss im Moment von immer weniger qualifizierten Lehrkräften bewältigt werden. Sie mahnte die Politik alles dafür zu tun, damit diese Zukunftsaufgabe bewältigt werden könne.

Nach dem Grußwort des stellvertretenden Landrats Dr. Michael Higl verstand es Schulpsychologin Sabine Marsal in ihrem Impulsvortrag die heterogenen Lebenswelten unserer Schüler und der Kinder in den Tagesstätten plastisch erlebbar zu machen: Von Mehmet, der sich morgens alleine für die Schule fertig machen muss und auch am Nachmittag bis 17 Uhr selbst für sich verantwortlich ist, weil der Vater alleinerziehend und im Schichtdienst ist, über Sarah, deren Eltern sie schon seit der Kindergartenzeit zusätzlich mit Ballettunterricht und Nachhilfe fördern, bis hin zu Magida aus dem Afghanistan, die erst seit kurzem in Deutschland ist, und noch nie eine Schule besucht hat.

Von all diesen Kindern verlangen wir, dass sie sich im Morgenkreis still hinsetzen und jeden Nachmittag 30 Minuten Hausaufgaben möglich sind.

Diese extreme Bandbreite an unterschiedlichsten Erfahrungen, was Verantwortung, Glück, Beziehung, Liebe, Sicherheit, usw. bedeuten, nehmen ErzieherInnen und Lehrkräfte meist als Problem wahr. Vielfältige Maßnahmen versuchen stets das vermeintlich defizitäre Kind auf den gewünschten Stand zu bringen, damit wir wieder mit allen Kindern in der geleichen Weise arbeiten können. Ein Unterfangen, das offensichtlich zum Scheitern verurteilt sein muss.

Das Ziel des Fortbildungstags war es zum einen, den Focus der ErzieherInnen und Lehrkräfte auf die Bereicherung durch diese Heterogenität zu lenken und zum anderen den KollegInnen Möglichkeiten, Methoden und Ideen an die Hand zu geben, wie sie in ihrem Arbeitsalltag weniger belastet überstehen und dennoch den Kindern gerecht werden.

Zwischen den Workshoprunden und bei einem leckeren Mittagessen blieb viel Raum für kollegialen Austausch und wertvolle Begegnungen.

„Hat Spaß gemacht!“, „Jetzt gehe ich morgen mit einem anderen Blickwinkel in meine Klasse!“ oder „ Das probiere ich morgen gleich aus!“ , äußerten sich die Teilnehmer, als sie gegen 14.30 Uhr die Grundschule Am Eichenwald verließen.

Wir bedanken uns besonders bei Schulleiter Thomas Fink, der dafür gesorgt hat, dass Mensa- und Schulpersonal unentgeltlich zur Wohlfühlatmosphäre beitrugen.

Herzlicher Dank geht auch an das Organisationsteam des BLLV Kreisverbands Augsburg Land für die liebvolle, professionelle Gestaltung und Umsetzung des Schwäbischen KiTa-GS-Tags.