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Schwäbischer Schulleitertag in Kloster Holzen

Das Churer Modell an meiner Schule?

Reto Thöny, der „Erfinder“ des Churer Modells, informierte beim Schulleitertag des BLLV Schwaben in seinem Impulsvortrag die über 40 anwesenden Schulleiter und Schulleiterinnen aus ganz Schwaben über diesen Orientierungsrahmen.

Nach der Begrüßung durch die Bezirksvorsitzende Gertrud Nigg-Klee und durch Angelika Sehr-Gerrens, die den Fortbildungstag maßgeblich mit initiiert und organisiert hatte, ermutigte Reto Thöny, der „Erfinder“ des Churer Modells, in seinem Impulsvortrag die über 40 anwesenden Schulleiter und Schulleiterinnen aus ganz Schwaben, die Kolleginnen und Kollegen an der eigenen Schule für das Churer Model als Orientierungsrahmen zu begeistern.

Das Churer Modell setzt sich immer mehr durch, weil es einen entspannteren Umgang mit der zunehmenden Heterogenität in der Schülerschaft schafft, weil es den Schülerinnen und Schülern etwas zutraut, sie am eigenen Lernprozess partizipieren lässt. Seine Einfachheit ist eines seiner Erfolgsmerkmale. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, von ADHS über Legasthenie bis hin zu psycho-emotionalen Entwicklungsstörungen, denen unsere Kolleginnen und Kollegen täglich gerecht werden sollen, bietet das Churer Modell einen Weg zur Öffnung des Unterrichts, der bei Lehrkräften und SchülerInnen zu mehr Wohlbefinden führen kann. Für Lehrpersonen braucht es aber zu Beginn Mut und die Unterstützung durch die Schulleitung, gewohnte Muster zu durchbrechen. Unterrichtseinheiten beginnen mit einem möglichst kurzen Input im Kreis, im Anschluss wählen die Kinder frei ihren Arbeitsplatz und bearbeiten dann ihrem Niveau entsprechende Lernaufgaben. Bewährt sich das bis in die Mittel- oder sogar in die Sekundarstufe? Reto Thöny findet ja. Die Raumgestaltung ist das Augenfälligste an diesem Konzept, das Klassenzimmer wird im klassischen Sinne aufgelöst und Lernorte werden eingerichtet. Selbstbestimmung ist ein Erfolgsgeheimnis des Churer Modells, die Kinder dürfen jeden Tag den Lernort selber wählen. Hinzu kommt die Binnendifferenzierung, die Kinder wählen den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben selbst.

Gerade bei der Klassenzimmereinrichtung wurden hilfreiche kreative Tipps zur Umsetzung des neuen Raumkonzepts erörtert. Grundlegende Regel für Unterricht im Churer Modell: Wir sorgen dafür, dass jedes Kind ungestört lernen und arbeiten kann. In vielen Gruppenarbeitsphasen und auch in der Pause konnten sich die SchulleiterInnen angeregt über die Situation an ihrer Schule austauschen und sich gegenseitig Tipps bei der Umsetzung geben. 

Insgesamt ein sehr intensiver, bereichernder Tag für alle Beteiligten! Allgemeiner Tenor: Gerne im nächsten Jahr wieder so ein schwäbischer Schulleitertag! 

Text und Fotos: P. Laube